Psalm 52,2-3.10
Heutige Bibellese:
Jeremia 10,1-11,23 / Römer 6,1-23 / Psalm 52,1-11 / Sprüche 22,22-23
David vergleicht sich mit einem grünen Olivenbaum. Das Grün zeigt an,
dass der Baum nahe am Wasser steht, so dass er trotz der Sonnenhitze
frisch und grün ist.
Dabei kannte David durchaus die „Sonnenhitze“. Sein Leben war
keinesfalls fehlerlos. Er hatte dem Priester Ahimelech nicht die
Wahrheit über den Grund seines Kommens gesagt. Er hatte vorgetäuscht, im
geheimen Auftrage Sauls unterwegs zu sein, während er in Wirklichkeit
vor ihm auf der Flucht war. Der ahnungslose Ahimelech gab ihm Nahrung
und Schwert. Doch der Edomiter Doeg schwärzte Ahimelech bei Saul an,
indem er dessen Hilfe für David als Komplott gegen Saul auslegte. Das
erregte die Wut Sauls, und er ließ Ahimelech mitsamt dessen
Priesterschaft umbringen. Davids Unehrlichkeit kostete 85 Menschen das
Leben (V.2; 1.Sam 21+22)! Grund genug zum Verzweifeln. Doch David
vertraute auf die Gnade Gottes. Gottes Gnade währt den ganzen Tag (V.3).
Bei Gott gibt es selbst für die größten Sünden Vergebung, wenn wir sie
bekennen und bereuen. Die Last der Sünde muss uns nicht ausdörren und
verzweifeln lassen. Wenn Gott uns vergeben hat, ist alles bereinigt.
Wenn wir in seiner Gnade wurzeln, bleiben wir trotz des fast
unausweichlichen Versagens grün und frisch – und können vielleicht sogar
anderen Schatten spenden.