Psalm 141,2.4
Heutige Bibellese:
Prediger 7,1-9,18 / Jakobus 1,1-18 / Psalm 141,1-10 / Sprüche 17,23
Lass als Rauchopfer vor dir stehen mein Gebet, das Erheben meiner Hände als Speisopfer am Abend. (Ps 141,2)
Das Gebet wird hier mit einem Rauchopfer und einem Speisopfer
verglichen. Jeden Morgen, wenn der Priester im Heiligtum die Lampen
herrichtete, sollte er auf dem Räucheraltar Räucherwerk verbrennen (2.Mo
30,7). Unsere Gebete „riechen“ für Gott so gut und lieblich wie das
Rauchopfer! Off 8,3-4 gibt uns eine etwas detailliertere Schilderung zu
diesem Bild. Dort wird von einem Engel berichtet (der ein Bild für den
Herrn Jesus ist), der den Gebeten der Heiligen Räucherwerk beimischt, um
ihnen Kraft zu geben. Unsere Gebete sind oft schwach, unvollkommen,
bruchstückhaft oder sogar selbstsüchtig. Deshalb brauchen wir selbst
beim Beten schon die Hilfe des Heiligen Geistes (Röm 8,26) und das
Eingreifen des Herrn Jesus, der als Hohepriester für uns tätig ist und
unseren Gebeten Wohlgeruch und Wirksamkeit (Kraft) verleiht.
Mit dem Speisopfer am Abend ist das Speisopfer gemeint, das zum
Abendbrandopfer dargebracht werden sollte (2.Mo 29,39-40). Das
Speisopfer gehörte zu den Opfern wohlgefälligen Geruchs (3.Mo 2,9) –
allerdings nur, wenn man sich im übrigen Leben an dem Willen Gottes
orientiert:
Bringt nicht länger nichtige Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel. Neumond und Sabbat, das Einberufen von Versammlungen: Sünde und Festversammlung ertrage ich nicht. [...] Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! (Jes 1,13.16)
Kann Gott an unseren Gebeten Wohlgefallen haben, wenn wir in unserem Leben bewusst Böses tun (vgl. V.4)?